Chancen und Herausforderung des digitalen Wandels
Die Digitalisierung verändert die Art und Weise, wie wir arbeiten und wie Unternehmen organisiert sind. In diesem Artikel untersuchen wir die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt und zeigen Ihnen, wie Sie den digitalen Wandel meistern können. Wir gehen auf Trends wie Remote-Arbeit und die Integration von Künstlicher Intelligenz ein und zeigen Ihnen, wie Sie die Chancen der Digitalisierung nutzen können
Remote-Arbeit als Folge der Digitalisierung
Remote-Arbeit ist eine riesige Chance
Remote Arbeit, Hybride Arbeit und flexible Arbeitsformen sind im Zuge der Digitalisierung und Corona im Trend. Die Begriffe Future Workplace und New Work werden teilweise heftig diskutiert. Gerade, da es häufig sehr heterogene Erfahrungen und Vorstellungen von “Arbeit” gibt, können je nach Organisationskultur Befürchtungen bestehen, dass im Home-Office zu wenig oder zu viel gearbeitet wird. Wahrscheinlich gibt es seit Corona kein Unternehmen mehr, das getrieben durch die “neuen” technologischen Möglichkeiten für neue Arbeits- und Kollaborationsformen auf Remote Work verzichtet. Da diese neuen Arbeitsformen häufig über Nacht und ohne strategische Stoßrichtung vorgenommen wurden, wundert es nicht, dass nicht alle Unternehmen ausschließlich positive Erfahrungen mit diesen Veränderungen gemacht haben. Flexible Arbeitsformen bringen, wenn richtig umgesetzt, viele positive Effekte mit sich.
Neue Recruiting Möglichkeiten und bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Die Möglichkeit, Remote zu arbeiten, kann beispielsweise Mitarbeiter:innen binden und neue Recruiting Gebiete erschließen sowie zur Arbeit motivieren. Beispielsweise erhöht die Möglichkeit, hybrid oder remote zu arbeiten, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Noch nie war in der Moderne die Belastung von jungen Familien so hoch wie heute. In der Nachkriegszeit arbeiteten in Männer als Alleinverdiener durchschnittlich 48 h - heute arbeiten beide Elternteile unabhängig des Geschlechts 72 h - wobei der Haupterwerbstätige im Schnitt auf 42 h kommt. Remote verkürzt die Prozesszeiten, die durch Arbeitswege etc. hinzukommen deutlich und kann Entlastung schaffen, die sich positiv auf die Arbeitsleistung und Motivation auswirkt.
Remote-Arbeit kann die Zufriedenheit, Motivation, Produktivität und Innovationsentwicklung steigern
Sollte kein geeigneter Arbeitsplatz vor Ort sein oder der Wunsch nach einem “Office” bestehen, der Arbeitsweg zum täglichen Pendel jedoch belastend ist, so bietet sich ein Co-Working-Space als Arbeitsplatz an, der für die Mitarbeiter:innen näher und bequemer zu erreichen ist. So halten wir es mit unseren Mitarbeiter:innen und haben fast ausschließlich positive Erfahrungen gemacht. Ebenso können durch eine richtige Implementierung die Flächen im Büro effektiver genutzt und zu mehr Innovationen angeregt sowie die Produktivität gesteigert werden. Der tatsächliche Arbeitsort wird flexibel gestaltet, wodurch Rückzugsräume, Begegnungsräume und andere Zonen sinnvoll genutzt werden können.
Remote-Arbeit funktioniert wenn:
- Sich möglichst alle Betroffenen einer Organisation an der Gestaltung mit Ideen einbringen können. Hierzu gehört beispielsweise das Erstellen und Mitgestalten von Regeln und Arbeitsformen.
- Mobilität gewährleistet ist - es muss einen Orts- und Endgerät unabhängigen Zugriff auf die IT-Ressourcen des Unternehmens geben.
- Ortsflexibilität - Remote ist super, jedoch gibt es einige Mitarbeiter:innen, die auch gerne ins Office kommen. Häufig wird dies auch von vielen Chefs eingefordert. Hierfür werden variable Arbeitsplätze, wie “Shared Desks” benötigt. Auch hierfür bedarf es Regeln für die gemeinsame Nutzung. Für weiter entfernt wohnende Mitarbeiter:innen können auch Co-Working-Spaces infrage kommen.
- Kommunikations-Tools wie GoogleChat oder GoogleMeet inklusive Präsentations- und Kollaborationsmöglichkeiten, um Meetings und Gespräche direkt wie auch indirekt effizient zu gestalten.
- Kollaborations-Tools wie Asana oder Stackfield - wobei hier auch Google und Microsoft (SharePoint) Lösungen anbieten.
- Semantische-Tools wie Blogs, interne Wikis, Suchmaschinen und E-Learning-Angebote schaffen Möglichkeiten zum Wissensaustausch und zur Fortbildung. Feste Zeiten zum Austausch wie Dailys oder digitale Kaffeepausen, um Raum für ungebundene und ungezwungene Kommunikation zu schaffen.
Die Herausforderung: In der Regel strebt der Arbeitgeber die optimierte Informationsübertragung durch maximale Kollaboration und minimale Individualität an. Während der Arbeitnehmer das Gegenteil anstrebt. Dies beeinflusst nicht nur die Hardware am Arbeitsplatz, sondern auch die Personalisierung von Arbeitsplatzsystemen und die automatische Filterung von Informationen. Hier sollte jeder Arbeitgeber Raum für die Mitgestaltung anbieten.
Künstliche Intelligenz und ihre Auswirkungen auf die Arbeitswelt
Durch die Digitalisierung veränderte Arbeitszeiten und -formen sind fast schon ein alter Hut, wenn auch nicht überall richtig und gut umgesetzt, gibt es fast kein Unternehmen, in dem die “neuen” Möglichkeiten des Arbeitens nicht schon Eingang gefunden hätten. Anders sieht es bei dem Einfluss und den Auswirkungen von künstlicher Intelligenz auf unsere Arbeitswelt aus. Spätestens seit ChatGPT erhalten wir einen Vorgeschmack auf das zukünftig mögliche.
In der Art und Weise des Arbeitens können wir bereits starke Veränderungen beobachten. Durch ChatGPT lassen sich beispielsweise einige Fragen und Arbeitsschritte deutlich schneller sowie effektiver beantworten und bewältigen. Auch einige Unternehmen und Organisationen verwenden bereits intern intelligente Chatbots, die beispielsweise bei Urlaubsfragen und Antragstellungen helfen und anleiten. Gerade im Bereich der Wissensabfragen innerhalb eines Unternehmens dürften die KI-basierten Anwendungen viel Abhilfe schaffen.
Aber auch die Arbeitswelt an sich, Arbeitsplätze und Rollen dürften sich durch die zunehmenden Fähigkeiten von künstlicher Intelligenz stark wandeln. Einige besonders routinemäßige Aufgaben könnten, sofern politisch und gesellschaftlich gewollt, endgültig von KI-Systemen übernommen werden. Aber auch in anderen Bereichen, wie der Softwareentwicklung, sehen wir bereits einen starken Trend der Automatisierung. So kann der GitHub Autopilot beispielsweise Code vervollständigen oder auf Fehler hinweisen. ChatGPT kann konkrete Umsetzungsbeispiele und bei entsprechenden Aufforderungen direkt den Code ausspielen. Auch wenn diese genannten Beispiele noch nicht ausgereift sind, so ist die Entwicklung und die Tendenz klar - es wird zunehmend automatisiert und je nach Anwendungsgebiet müssen Menschen dahingehend umlernen, die künstlichen Intelligenzen entsprechend anzuweisen. Hierin liegt auch die große Chance, neue Jobfelder und Aufgabenfelder zu definieren.
Anbindung an bestehende Systemlandschaften
In der Regel können die unterschiedlichen Tools über eine API an bestehende Systeme angebunden werden. Eine der Herausforderungen wird darin bestehen, die Ergebnisse und Daten der unterschiedlichen KI-basierten Tools in ein zentrales Auswertungssystem zu speisen. Dies kann je nach Unternehmen und Struktur beispielsweise das Shopsystem oder ein ERP sein.
Tools, die wir aus unserem Alltagsgebrauch empfehlen können.
- ChatGPT
- CodePilot
- Stable-Diffusion
Der digitale Wandel und die Anforderungen an Unternehmen
Der digitale Wandel wird in der wissenschaftlichen Literatur mit dem Charakter einer VUCA-Welt beschrieben. VUCA ist ein Akronym, das sich aus “volatility” (Volatilität), “uncertainty” (Unsicherheit), “complexity” (Komplexität) und “ambiguity” (Mehrdeutigkeit) bildet und soll den schnellen und dynamischen Wandel durch die Digitalisierung beschreiben sowie Handlungsempfehlungen ableiten. Die Hauptaufgabe für Unternehmen wird es sein, kontinuierlich Wandel zu durchlaufen, heißt, sich als Organisation und Unternehmen ständig neu anzupassen, bestehende Geschäftsmodelle zu automatisieren oder zu verwerfen oder neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Hierfür muss sich die gesamte Organisation als lernende Organisation verstehen. Für den ständigen Wandel müssen notwendige dynamische Fähigkeiten gestärkt und aufgebaut werden. Hierzu gehört unter anderem die Bereitschaft und Möglichkeit der einzelnen Akteure, Neues zu lernen, Ideen einzubringen und Prozesse zu automatisieren. Auch aus technologischer Sicht sollte, wenn möglich, die dynamischen Fähigkeiten gestärkt werden, dies gelingt zum Beispiel durch das Vermeiden von starken Vendor-logins und der Verwendung von Open-Source-Software und Anwendungen, die möglichst composable und modular sind. Wandel und das Management desselben sollten fester Bestandteil der Unternehmensführung und -Kultur werden. Der Status Quo muss regelmäßig und in kurzen Abständen hinterfragt und angepasst werden, vor allem in einem sich immer schneller wandelnden Ökosystem.
Fazit und Ausblick
Die digitale Transformation ist weit fortgeschritten, viele Unternehmen und Organisationen sind bereits “durchdigitalisiert”, andere jedoch kaum. Auf diese Weise wird der Druck, den Wandel möglichst schnell und effizient zu vollziehen, zunehmen. Ebenso werden wir gerade Zeuge der nächsten “Revolution” - der datengetriebenen Transformation, geprägt durch KI-Anwendungen, die in der Geschäftswelt, sowie darüber hinaus sicherlich einen mindestens ebenso starken Evolutionsdruck ausüben werden.