E-Commerce & Digital Transformation

Shopsysteme im Vergleich

  • Maximilian Briegel
  • 31.08.2022

Shopsystem & E-Commerce System Guide 2022

Wir haben uns mal wieder durch Studien, Umfragen und Quellen gewühlt, um einen Shopsystem Guide gewürzt mit unserer Erfahrung mit Mehrwert zu erstellen. Der Shop-Guide hat für das restliche 2022 wie auch für das kommende Jahr Relevanz. Die Tech-Welt ändert sich zwar schnell, aber so schnell auch wieder nicht. Vor allem Anbieter, die durch Innovation und gleichzeitige Umsetzbarkeit punkten, sowie für den DACH Raum eine besondere Relevanz haben, haben wir herausgepickt.

Für den DACH Raum spielen vorwiegend folgende Shopsystem eine übergeordnete Rolle:

Oxid haben wir, obwohl es 2020 noch einen Marktanteil von 10,3 Prozent hatte, nicht aufgeführt, da wir dieses nicht mehr wirklich für zukunftsfähig halten und es mit der Innovationsgeschwindigkeit der genannten Systeme nicht mithalten kann. Für Großunternehmen mit mehr als 200 Millionen € Umsatz sind folgende E-Commerce Systeme besonders interessant. Auf diese werden wir im folgenden Artikel jedoch nicht näher eingehen.

Jedoch können auch die vorgenannten Systeme, insbesondere auch Chameleon E-Commerce Framework, für diese Kundengruppe interessant sein.

Wieso spielen die genannten Shopsysteme eine übergeordnete Rolle im DACH Raum?

Die genannten Systeme dominieren zu einem Großteil den deutschen Markt und können hierdurch auf eine breite Agentur, Entwickler:innen sowie Nutzer:innen-Community zählen. Entsprechend sind Support- und Entwicklungsteams leichter zu finden. Ebenso sind diese überwiegend auch im weltweiten Markt aktiv und können durch innovative Ansätze, beispielsweise Headless-Architektur, überzeugen.Jede der genannten E-Commerce Systeme hat seine Stärken und Schwächen und hat je nach Business Case, Unternehmensgröße und Komplexität seinen eigenen Fit.

Alle Systeme haben mindestens folgende Funktionen

  • sofort einsatzbereite Funktionen zur Bereitstellung von APIs zur Unterstützung eines Self-Service Handels
  • Storefront und Templates
  • Produktkatalog Navigation
  • Produktseiten
  • Einkaufswagen, Warenkorb & Kasse, Checkout-Prozesse
  • Kundenkonto und Kundenverwaltung
  • Produktsuche
  • Rabatte, Werbeaktionen auf Produkt-, Kunden- und Bestellebene
  • Interoperabilität mit Kunden-, Produkt-, Inhalts- und Bestellfunktionen sowie mit Daten über APIs

Des Weiteren möchten wir darauf hinweisen, dass der Begriff Shopsystem für die meisten Systeme zu kurz gefasst ist. Die meisten Systeme entwickeln sich zunehmend zu All-in-one-Systeme, die viele Basisfunktionen wie CRM, PIM, CMS und OMS vereinen.

Allgemein:

Viele Unternehmen versuchen, auf möglichst zukunftsfähige Systeme zu setzen. Hier bieten Composable Systeme, häufig auch Headless, durch Ihre Softwarearchitektur bereits viele Vorteile. Einzelne Lösungen können modular ersetzt werden, ohne dass das gesamte System beeinträchtigt wird. Auch deshalb gehören diese Technologie zu den Gewinnern des Gartner Hype Cycles 2021 und 2022 . Die von uns dargestellten Systeme verfolgen alle composable Ansätze, sind hier jedoch noch auf unterschiedlichen Implementierungs- und Entwicklungsebenen.

Adobe (Magento)

Adobe Commerce ehemals Magento hatte in Deutschland (2020) den größten Marktanteil (19,4 %). Auch im internationalen Vergleich ist Adobe Commerce mit seiner Commerce-Plattform Marktführer. Adobe setzt auf ein modulares System, bei dem unter anderem Adobe Business Intelligence oder Adobe Experience Manager (AEM) hinzugefügt werden können. Der FC Bayern verwendet beispielsweise nur das Modul Adobe Experience Manager. Viele der modularen Anwendungen können auch alleinstehend und an ein anderes bestehendes Shopsystem wie Salesforce angeschlossen werden. Wer sich ein Adobe Commerce System in Verwendung ansehen möchte, kann die Webseiten von Liebherr oder Rossignol begutachten.

Adobe Commerce kann mit folgenden Funktionen überzeugen:

  • Zahlreiche Funktionen für B2C & B2B, B2B2C
  • Kompatibilität mit anderen Adobe-Produkten,
  • super leichte Seitenerstellung mit dem Adobe PWA Studio,
  • Self-Service-Set-up, Personalisierung und Beschleuniger für Händler.
  • Überwachung des CX durch KI (Abbrüche, Check-out Probleme etc.)
  • Kanalübergreifende Personalisierung (dynamische Produktempfehlungen, personalisierte Werbekampagnen…)
  • viele Schnittstellen zu Drittanbietern wie E-Mail Marketing, Zahlungsanbietern oder ERP Systeme
  • Umfangreiche Produkt- und Bestellverwaltung

Kritiken:

Bemängelt werden häufig die Upgrade-Prozesse und die Abwärtskompatibilität. Diese gestalten sich als kompliziert, was wir und viele Magento Nutzer auch sicherlich schon mit der Umstellung von Magento 1 auf Magento 2 erfahren haben. Ebenso wird die Kostengestaltung der Versions-Upgrades häufig kritisiert. Diese können kostspielig werden. Einige B2B Funktionen wie Mengenrabatte und Kunden Budgetüberwachung fehlen leider noch. Ebenso eine Funktion den physischen Store/POS mit dem E-Commerce Shop zu managen, ist derzeit noch nicht möglich (funktioniert bereits mit Shopify). Die Nutzerbewertung auf OMR mit 3,1 von 5 Sternen ist eher durchschnittlich.

Salesforce Commerce Cloud

Stand 2020 verwendeten in Deutschland 12 % der Händler ein Shopsystem von Salesforce. Salesforce bietet mit seinen drei Handelsplattformen B2C, B2B und B2B2C spannende Lösungen. Es ist ebenfalls modular gehalten und beinhaltet Zusatzfunktionen wie Auftragsverwaltung oder Kundenportale und wird vor allem von mittelständischen Unternehmen und wenigen Großunternehmen verwendet. Wobei die branchenspezifischen Angebote im Sektor der öffentlichen Dienste auch von kleineren Gemeinden und Projekten verwendet werden. 2022 bekam Salesforce neues technisches Know-How durch die Übernahme von Atonit, welches Marktplatzanwendungen entwickelt. Wer sich ein paar Systeme anschauen möchte, kann sich an lacoste oder bei Adidas orientieren. Bei Douglas kommt gleichzeitig die Adobe Experience Cloud zum Einsatz.

Stärken:

Als Shared Lightning Services wird die Weiterentwicklung des CRM-Systems bezeichnet. Diese beinhaltet eine neue Benutzeroberfläche, mit der Mitarbeiter:innen schneller und intelligenter Handelsplattformen übergreifend zusammenarbeiten können. Branchenspezifische Angebote und Lösungen, die durch eine Kombination unterschiedlicher Salesforce-Produkte zusammengestellt werden können. Mit diesen können branchenspezifische Datenmodelle sowie Workflows abgebildet werden. Diese branchenspezifischen Angebote haben viele der anderen Anbieter nicht. Salesforce bietet für Deutschland unter anderem besondere Lösungen für Bundesbehörden, Landesbehörden, Gesundheitswesen und Energieversorger. Multiportal-Funktionalität: Auch hier gibt es ein Self-Service-Setup und eine gemeinsame Verwaltung für mehrere Seiten und Portale, in der Sprachen, Währungen sowie Besteuerungsmethoden ausgewählt werden können. Mehrsprachigkeit

Kritiken:

Bemängelt wird im B2C-Bereich ein eigenständiger zentraler E-Commerce-Stack, der (noch) nicht auf der Salesforce Lightning-Plattform aufbaut. Salesforce setzt in der Entwicklung seinen Fokus stark auf die Lightning Plattform und hat hierbei nicht immer seine B2C-Kunden im Blick. Für B2C Kunden schlägt das in sehr hohen Gebühren für die Verwendung zusätzlicher Lightning Funktionen ein. Zudem ist das Pricing System allgemein etwas verbesserungswürdig. Für manche grundlegenden Funktionen, die bei anderen Anbietern wie Shopify oder Shopware im Basistarif enthalten sind, fallen zusätzliche Gebühren an. Außerdem fallen für Plattformen im B2B Bereich für jeden Käufer Lizenzgebühren an. Diese Bepreisung sollten B2B- wie auch B2C orientierte Unternehmen beachten. Shopware und Shopify verzichten beispielsweise hierauf. Ein PIM oder OMS wird durch Salesforce noch nicht ganz ersetzt. Salesforce ist mit seinem Headless-Ansatz schon sehr weit, jedoch lassen sich noch nicht alle einzelne Module ohne Mehraufwand native miteinander verbinden. Das trifft jedoch auch auf die meisten Anbieter zu. Insbesondere hinkt SAP hier noch deutlich weiter hinterher.

Bei OMR schneidet die Cloud Commerce Salesforce mit 4,3 von 5 Sternen im Vergleich ziemlich gut ab.

SAP Commerce Cloud

SAP Commerce hatte im Jahr 2020 in Deutschland einen Marktanteil von 6,6 %. SAP setzt auf eine Microsoft Azur Infrastruktur und bietet eine Multi-Tenant-SaaS- und Single-Tenant-Hosting-Plattform mit Plattform as a Service Funktionen an. Zum Verständnis: Bei Single Tenant hat jeder Kunde seine eigene, unabhängige Datenbank und eine eigene Software Instanz. Bei Multi-Tenant teilt sich jeder Kunde die Softwareanwendungen und eine einzige Datenbank. Die Daten werden jedoch isoliert und bleiben für andere unsichtbar. Dies führt dazu, dass sich Kunden die Umgebungskosten teilen können und die Lösung somit erschwinglicher wird. Desweiteren entwickelt sich SAP ebenfalls zu einem System mit modularer Architektur, hinkt seinen Konkurrenten jedoch noch etwas hinterher. Es gibt unterschiedliche Zusatzlösungen für Personalisierung, Suchfunktionen, Produktempfehlungen und Merchandising. SAP bietet wie Salesforce auch jede Menge branchenspezifische Lösungen an. Die SAP Commerce Cloud bietet sich insbesondere für Unternehmen an, die bereits ein SAP CRM im Einsatz haben. Wer sich ein SAP System anschauen möchte, kann dies auf laposte.fr und lenovo.com.

Stärken:

SAP überzeugt durch seine in der SAP Commerce Cloud Lizenz enthaltene Product-Content-Management Lösung und hebt sich hiermit von der Konkurrenz ab. Diese liefert umfassende Produkt Verwaltungsfunktionen wie Kollaborations-Funktionen, Produkt Workflows, Daten Qualitätsindikatoren und Monitoring. Ebenso überzeugend ist ein entkoppelter Storefront-Editor, was das Frontend composable gestaltet und das Gestalten von entkoppelten Frontend-Seitenanwendungen möglich macht. Ein weiterer Vorteil, nicht nur für komplexere und größere Systeme, die Commerce Plattform skaliert auf Microsoft Azure. Belastungsspitzen werden automatisch erkannt und entsprechend Ressourcen freigestellt. Wobei das unserer Meinung nach Standard sein sollte. Wir verwenden Autoscaling auch bei kleinen und mittleren Anwendungen unserer Kunden und können somit Ressourcen sparen und gleichzeitig eine Topleistung gewährleisten.

Kritiken:

SAP ist noch auf dem Weg zu einer modularen Softwarearchitektur. Unternehmen, denen modularisierte Anwendungen wichtig sind, sollten andere Anbieter, die hiermit schon weiter sind, ins Auge fassen (Bsp. Salesforce oder Shopware). Mit dieser Kritik hinkt SAP leider dem aktuellen Trend der Modularisierung seiner Konkurrenz etwas hinterher und muss sich anstrengen, nicht abgehängt zu werden. Ebenso ärgerlich: Dieses Jahr wird die Upscale Commerce Plattform eingestellt und B2C Unternehmen müssen mit längeren Implementierungszeiten rechnen. Wer an einer schnellen Markteinführung interessiert ist, sollte sich eher Alternativen suchen. Wenn es um schnelle Markteinführung geht, ist Shopify fast unschlagbar. Ein weiterer starker Kritikpunkt betrifft den Preis- und Vertragsprozess von SAP, dieser schneidet verglichen mit der Konkurrenz bei Gartner relativ schlecht ab, wobei die Bewertung auf OMR mit 3,9 Sternen relativ gut ist.

Shopware

Shopware ist mit 14,9 % Marktanteil in Deutschland der zweitgrößte Shopsoftware Anbieter und zurzeit im DACH – Raum sehr stark, strebt aber auch Expansionen nach Asien und in Nordamerika an. Shopware 6 folgt dem Ansatz API-First und ist komplett composable, also headless gedacht und konzipiert. Die Shopware 6 Commerce Cloud basiert auf dem PHP Symfony Framework (sehr nice!). Es gibt eine Open-Source-Community-Version für alle technisch versierten sowie On-Premises wie auch Commerce-Cloud-Services. Speziell für den B2B-Bereich bietet Shopware die B2B-Suite in der Enterprise Edition an. Shopware kommt als B2C - Shopsystem auch bei einigen unserer Kunden zum Einsatz und eignet sich hervorragend für Multichannel Strategien. Wobei die wenigsten der Shopware Kunden bereits Shopware 6 im Einsatz haben. Falls Sie ein Upgrade möchten oder darüber nachdenken, können Sie uns jederzeit gerne kontaktieren. Shopwaresysteme sind beispielsweise: Aston Marting (Shopware 5), [Bruno Banani(https://www.brunobanani.com/de/) (Shopware 5), Hagemeyer (Shopware 6)

Stärken:

Ein top nativer visueller No-Code-Workflow-Builder mit nützlichen vorgefertigten anpassbaren Funktionen wie B2B-Workflows, Personalisierung oder Kundensegmentierung. Vielzahl an Vertriebskanal-Integrationen und Multisite-Funktionen, was das Betreiben mehrerer Storefronts über das gleiche Backend System ermöglicht. Problemlose Anbindungsmöglichkeiten an Zettle, Facebook Ads, Google Shopping und Amazon Marketplace sowie andere Marktplätze Shopware = Open-Source und kann im DACH – Raum auf eine große Community zurückgreifen Die composable Architektur ermöglicht die Gestaltung von super Kauferlebnissen Granulare Konfigurationsmöglichkeiten von Integrationen und Geschäftsregeln Guided-Selling-Funktionen speziell für B2B-Vertriebsmitarbeiter:innen

Kritiken:

Kritisierbar ist die einzig auf Vue.js basierte Storefront. Andere Anbieter bieten ebenfalls Storefronts mit anderen großen Frontend-Frameworks an. Entsprechend benötigen Shopware Kunden für die Gestaltung des Frontends Entwickler:innen mit Vue.js Kompetenz. Somit ist der Entwickler:innen Pool, auf den man hierfür zurückgreifen kann, etwas geringer. Ein weiterer häufig vorgetragener Kritikpunkt ist die geografische Abdeckung, die sich überwiegend auf den DACH-Raum fokussiert. Für Unternehmen, die aus dem DACH-Raum kommen und international expandieren möchten, spielt das jedoch kaum eine Rolle. Auch wir halten das nicht für einen Nachteil. Bei OMR schneidet Shopware mit 4,2 Sternen fast so gut wie Salesforce ab.

Shopify

Shopify hatte 2021 in Deutschland keinen nennenswerten Marktanteil, wird jedoch zunehmend von kleinen und mittelständischen Unternehmen als Shopsystem erster Wahl verwendet. Denn Shopify eignet sich für alle jene Unternehmen, die vorwiegend im B2C Bereich Verkäufe tätigen möchten, einfache Verkaufsanforderungen haben und auf eine schnelle Markteinführung setzen. Die Mehrheit der Shopify Kunden sind dementsprechend eher kleiner, haben eher einfache Verkaufsanforderungen und wählen überwiegend die kostengünstigen Varianten. Jedoch lohnt sich auch für größere Unternehmen Shopify, vor allem als Testmodell für neue Vertriebsländer. Shopify erweitert gerade seinen Techstack. Durch Zukäufe von Done Fashion und Deliverr kann Shopify auf super Technologien zugreifen. Wir sind gespannt, wie sich Shopify in Zukunft in den Bereichen B2C2B und B2C weiterentwickeln wird. Shopify ist unserer Meinung nach die beste Alternative zu einem E-Commerce Modell mit WordPress + WooCommerce Plugin. Hiervon würden wir in den meisten Fällen abraten.

Stärken:

Shopify ist das Shopsystem, dass sich am schnellsten verbreitet und sichert sich immer größere Marktanteile. Shopify überzeugt mit einem breiten Produktportfolio und vielen Funktionen wie: Shopify Payments, Shopify POS, Shopify Shipping, Shopify Email, Shopify Markets, Shopify Fulfillment Network, Shopify Capital, Ratenkäufe, Shopify Balance oder Shopify Flow für das Automatisieren von Arbeitsabläufen innerhalb von Geschäften. Sie können also Ihren Stationärhandel mit Shopify verknüpfen und managen, was beispielsweise mit Adobe Commerce so noch nicht funktioniert. Durch Shopify Shipping wurde das System wohl zum führenden Dropshipping System. Ebenso gibt es seit 2022 ein für Shopify individuelles, leicht erlernbares und bedienbares Framework für das individuelle Anpassen und Gestalten der Frontends. Ein weiterer Vorteil ist die Verbreitung und die damit einhergehende breiter Entwickler:innen und Anwender:innen Community. Auch das Ökosystem kann auf eine Vielzahl an Integrationen punkten. Über 8.000 Marktplatzanwendungen und eine Vielzahl an ERP-Integrationen machen eine schnelle Markteinführung leicht möglich. Der Scherzartikel Hersteller und Verkäufer Donkey aus Deutschland hat beispielsweise von 0 auf 100 aufgrund des Corona bedingten Lockdowns innerhalb von zwei Wochen seinen stationären Handel erfolgreich auf Shopify umgestellt. Bemerkenswert: vorher gab es kaum Berührungspunkte mit E-Commerce. Schnelle Markteinführung ist der große Pluspunkt bei Shopify.

Kritiken:

Für B2B-Handel eignet sich Shopify nur bedingt. Im Juni dieses Jahres wurde hierfür zwar eine neue Funktion eingeführt, über diese gibt es jedoch noch relativ wenig zu berichten. Wer komplexe Geschäftsmodelle und Vertriebswege für B2C2B und B2B sucht, sollte sich eher ein Shopware, Salesforce oder Chamaleonsystem anschauen. Ebenso sind einige Funktionen, die bei anderen out of the box dabei sind, mit relativ hohen Kosten verbunden. Hierzu gehört beispielsweise eine Multisite- und Multiportal Fähigkeit. Händler mit einem Umsatz von über 50 Millionen € sind eher die Ausnahme. Für eine DSGVO-konforme Verwendung sind externe Tools notwendig, die es aber gratis im App–Store gibt. Es gibt keine Möglichkeit für das Bestimmen unterschiedlicher Versandtarife.

Chameleon

Das Chameleon System kommt sowohl für B2C, B2B, als auch B2C2B branchenübergreifend zum Einsatz und bringt viele Funktionen out of the box mit. Wenn es um Marktanteile geht, wirkt Chameleon eher unterrepräsentiert und tritt als Hidden Champion auf. Auch komplexe und reine CMS – Seiten werden mit dem Chameleonsystem betrieben. Das Coole: Wer mit seiner CMS Seite in den E-Commerce einsteigen möchte, muss das System nicht wechseln und kann direkt loslegen. Auf Wordpress und WooCommerce kann somit verzichtet werden. Was unserer Erfahrung nach bei komplexen Projekten einige Probleme vorab elegant umschifft. Wer sich ein Chameleon System anschauen möchte, kann dies bei Zündstoff, Ambientedirect oder Baumit-Selbermachen. Chameleon eignet sich vorwiegend für komplexe E-Commerce- und CMS-Projekte, für die individuelle Anpassungen notwendig sind. Das System ist komplett Open-Source – für die Verwendung werden keine Gebühren erhoben und es gibt keine Lizenzierungsmodelle. Für Anpassungen werden in der Regel Internet- und Software-Agenturen über einen Dienstleistungsvertrag und einen längeren Zeitraum beauftragt.

Stärken

  • Chameleon ist ein sehr mächtiges und fähiges Enterprise E-Commerce Tool und kann sowohl headless, hybrid als auch “klassisch” als Monolith verwendet werden.
  • Komplexes Redaktionssystem mit entsprechender Rollenvergabe
  • PIM - Funktionalität
  • Schnelle Anpassung an individuelle Anforderungen
  • Umfangreiche Module für: Produktpräsentation und Management, Nutzer sowie Community Management, Marketing, Verkaufsförderung, Auftragsabwicklung und Logistik, Internationalisierung und Preisgestaltung, Tracking und Datenanalyse
  • Multiportal Fähigkeit: Ebenso ein Self-Service-Setup sowie eine gemeinsame Verwaltung für mehrere Seiten und Portale, in der Sprachen, Mehrwertsteuern, Währungen sowie Besteuerungsmethoden ausgewählt werden können.
  • Anbindungsmöglichkeit an Marktplätze
  • Schnittstellen zu Drittanbietern wie E-Mail-Marketing-Programmen, Zahlungsdienstleister oder Hotelbuchungsplattformen
  • Schnelle und hochperformante OnSite-Suche
  • Einfaches User- und Rollenmanagement
  • Einfache Wartbarkeit
  • Top Performance und Skalierbarkeit

Kritiken

Das System eignet sich eher für Unternehmen mit Programmierkenntnissen oder einer unterstützenden Symfony- oder PHP Agentur. Ebenso ist die Chameleon Community relativ klein. Wobei die Dokumentation und vor allem das weltweit verbreitete und verwendete Symfony Framework diese Problematik in großen Teilen wieder ausgleichen kann. Ein weiterer möglicher Kritikpunkt: Es gibt bis jetzt nur eine relativ kleine Anzahl an Templates, die out of the box verwendet werden können. Jedoch trifft dies auch auf Shopify zu. Wer sich nicht mit dem Shopify Frontend Framework auskennt, muss auf die Standard-Templates zurückgreifen. Daher sehen sich die meisten Shopify Shops extrem ähnlich. Das System bringt sehr viele Funktionen mit sich, die bei kleineren Shops keine Verwendung finden und das System damit komplexer und hierdurch etwas unübersichtlicher gestalten.

Die Systemfrage

Welches System letztlich für Ihr Projekt sinnvoll ist, muss im Einzelfall beleuchtet werden. Wir setzen für komplexe E-Commerce und Content-Projekte zumeist auf Chameleon, da es sich unkompliziert anpassen lässt, super viele Funktionen und Schnittstellen out of the box mitbringt. Zudem können wir damit high Performanz und skalierbare Webseiten gestalten. Chameleon lässt sich sowohl als Monolith, Headless als auch als Hybriden implementieren. Denn trotz aller Vorteile eines Headless-Systems kann auch eine andere Vorgehensweise passender sein. Ebenso führt die saubere Softwarearchitektur und geringe Wartbarkeit maßgebliche zu einer geringer TCO (Total Cost of Ownership) bei.

Lass deinen Online Shop durch Förderungen mitfanzieren

Die Einführung oder Aktualisierung eines Shopsystems kann ein entscheidender Schritt zur Optimierung deines Online-Handels sein und bietet unter anderem folgende förderfähige Aspekte:

  • Effizienzsteigerung: Automatisierung von Bestell-, Verkaufs- und Verwaltungsprozessen führt zu Zeit- und Kostenersparnissen.
  • Umsatzsteigerung: Verbesserte Kundenerfahrung und erweiterte Online-Verkaufsfunktionen können die Verkaufszahlen positiv beeinflussen.
  • Markteintritt und Expansion: Ein modernes Shopsystem ermöglicht den Eintritt in neue Märkte und die Expansion auf globaler Ebene.
  • Innovationsförderung: Integration neuer Technologien wie KI und Analytik fördert die Innovationsfähigkeit des Unternehmens.

Gerne beraten und begleiten wir dich bei der Antragsstellung von KMU Förderprogramme zur Digitalisierung. Kontaktiere uns für ein unverbindliches Beratungsgespräch.

Hier kannst du mehr über die unterschiedlichen Förderprogramme lesen

Über uns:

Wir sind eine Internetagentur aus Baden-Württemberg mit über 20-jährigen Erfahrung und brennen für E-Commerce. Unsere Entwickler:innen, E-Commerce sowie Digitalisierung und DevOps Expert:innen arbeiten Hand in Hand unter einem Dach in Freiburg, Berlin und Lörrach an den unterschiedlichsten Kundenprojekten. Ebenso können wir ein Open Source-Shopsystem und ein Alleskönner, die E-Commerce Plattform namens Chameleon, ins Rennen schmeißen.

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