Überblick der E-Commerce Trends für 2022 & 2023
Da dieses Jahr zum Glück wieder Messen wie gewohnt stattfinden konnten und können, sind wir als Digital & E-Commerce Agentur natürlich überall dort unterwegs, wo wir aktuelle Trends, Best Practices und mögliche zukünftige Entwicklungen aufschnappen können. Die K5X hat uns hier wieder mal spannenden und wertvollen Input geliefert.
1. Customer First:
“Customer always first” – Bank Bergström, Nordic West. Der Nutzer und sein Erlebnis stehen absolut im Vordergrund. Aufgrund der Krisen und starken Marktsättigung wird es einen Kampf um Customer und deren Treue geben. Auch wenn dies ggf. zunächst zu Einbußen führt, beispielsweise durch kleinere Warenkörbe, sollte man das Einkaufserlebnis sowie den Mehrwert der Umgebung und Anwendungen fokussieren. Dies wird sich langfristig rechnen.
2. Wertstiftende Anwendungen:
Eng verzahnt mit Punkt 1 - Customer First durch Mehrwert. Platzieren Sie keine sinnlosen SEO – Texte auf der Webseite, sondern nur Content sowie Anwendungen, die wirklich einen Mehrwert bieten. Analysieren Sie Ihre Kunden und finden Sie heraus, mit welchen Alltagsfragen und Problematiken sich Ihre Kunden beschäftigen. Finden Sie die passenden Antworten, die Sie mit individuellen User Journeys, Ihren Dienstleistungen, Anwendungen und Produkten lösen können. Schaffen Sie eine Umgebung, in der Ihre Kunden möglichst viele Antworten auf alltägliche Probleme finden können und somit in Ihrem Ökosystem verweilen. Entwickeln Sie hierfür wertstiftende Anwendungen, die Ihre Kunden im Alltag begleiten – diese, wenn möglich, mobile First gedacht.
3. Automatisierung
Ebenso eng verzahnt mit Punkt 1. Die Automatisierung wird weiter fortschreiten. Automatisieren Sie, was Sie können und stecken Sie die gewonnene Zeit und Ressourcen in den Kontakt sowie die Kommunikation mit Ihren Kunden sowie möglichen zukünftigen Kunden, um das Customer-Erlebnis und die Kundenbindung zu optimieren.
4. Komplettsortiment vs. Customer First
Je größer das Sortiment, desto herausfordernder wird die Customer Journey, der Aufbau einer Markenidentität sowie die Entwicklung von wertstiftenden Anwendungen. Wie die Problematik anhand eines Beispiels aussehen könnte, erfahren Sie unter Punkt 9 - Food Delivery.
5. Marktplatz vs. D2C online Shop
Auf Marktplätzen gibt es keine echten Marken. Echte Marken haben einen eigenen Shop. Der Customer möchte wissen, wer sein Verkäufer ist. Dies ist einer der Gründe, wieso der D2C – Markt in den letzten zwei Jahren extrem gewachsen ist. Einige Experten, wie Johannes Altmann zweifeln an der zukünftigen Marktdominanz der Marktplätze von Amazon und Co. Diese bekommen es nicht in den Griff hochwertige von minderwertiger Ware zu trennen. Auch für Customer ist es schwierig, diese Angebote entsprechend zu filtern und das gewünschte Produkt in gewünschter Qualität zu finden. Marktplätze verkommen zu Ramschläden. Wer hat es nicht schon erlebt, dass das gesuchte und gekaufte Produkt minderwertig war und einem die gleichen Alibaba-White-Label-Produkte unter unterschiedlichen Namen angeboten wurden? Der D2C-Vertrieb über den eigenen Online-Shop bietet hierfür aktuell eine spannende Lösung, um Kunden wieder das zu bieten, was sie suchen.
6. Social Selling
Instagram, TikTok, LinkedIn und Co. werden für das Marketing und den Vertrieb immer wichtiger. Somit wird auch die Rolle von “Influencern” immer bedeutender und zu einem kritischen Faktor für die Skalierung Ihres Vertriebs.
7. B2B Marktplätze und Plattformen
Der Trend im B2C - D2C ist im Bereich B2B aktuell umgekehrt. B2B Marktplätze gewinnen an Bedeutung. B2B Händler, die aktuell noch keinen eigenen B2B-Shop haben, könnten von diesem Trend profitieren. Der Markt ist hier bei Weitem noch nicht gesättigt. Profitieren können B2B Händler entweder dadurch, dass Sie selbst eine B2B-Plattform aufbauen und Ihre Produkte über einen vorhandenen B2B-Marktplatz vertreiben oder Teilhaber zu werden. Die Nachteile dürften die gleichen wie für B2C Händler sein, die über Marktplätze Ihre Produkte vertreiben (Provision).
8. Big Data und KI
Es gab fast keinen Aussteller, der Lösungen ohne KI basierte Systeme vorgestellt hat. Nicht alle davon konnten uns überzeugen. Viele der gezeigten Lösungen stecken noch in den Kinderschuhen. Nicht überall, wo KI etikettiert wurde, steckt KI drin oder anders ausgedrückt, nicht jede KI oder AI ist so intelligent, dass sie den versprochenen Nutzen entspricht. Dennoch: Big Data und KI basierte Lösungen werden sehr wahrscheinlich in naher Zukunft noch wichtiger, genauer und besser und werden hierdurch weiterhin an Relevanz gewinnen.
9.Foot Delivery
Wird eines der spannendsten Themen der Zukunft. Die Kunst wird auch hier die Entwicklung eines möglichst allumfassendes Ökosystems sein. Der Lebensmittelhändler und Lieferant, der Customer First lebt und wertstiftende Anwendungen schafft, wird den Markt dominieren. Auch hier – wem es gelingt, Alltagsprobleme und Fragen der Menschen zu beantworten und hierfür Anwendungen in seinem Ökosystem schafft, kommt diesem Ziel einen großen Schritt näher. Lebensmittelketten könnten unter anderem Produkte anhand eines Kalorienrechners, sowie Diätformen und Familiensituation darstellen und den Kauf erleichtern. Auch hier sollten Einkäufe, die man bspw. alle drei Wochen regelmäßig benötigt, automatisiert ablaufen können. Das gibt es teilweise schon bei Amazon. Es kann sich auszahlen, das Produktsortiment zu reduzieren, wenn hierdurch der Nutzer schneller Entscheidungen treffen kann und nicht mehr die Qual der Wahl treffen muss.
10. Abkehr von Shopsystemen
E-Commerce-Systeme werden komplexer und können komplexere Enterprise-Lösungen anbieten. Stryker steht als System für die Lösung hochkomplexer Business Anwendungen, Prozesse und als E-Business-Framework nicht mehr allein da. Die Konkurrenz stammt stellenweise ebenfalls aus dem Otto Imperium. Beispiele hierfür sind vorwiegend Scayle (About You) und novomind. Auch hier setzen die Systeme zunehmend den Fokus auf eine möglichst individuell gestaltbare Customer Journey. Ebenso versuchen die Anbieter möglichst umfassende Lösungen vom eigenen PIM, Contact Center as A Service, Marketplace Connection/ D2C sowie AI Anwendungen zu vereinen. Shopsysteme von der Stange wie Shopify oder Shopware spielen tendenziell eher für KMU eine Rolle. Enterprise Lösungen und E-Commerce-Engines versuchen den gesamten Geschäftsprozess von der Lieferkette, Produktmanagement, Kaufabwicklung bis hin zur Kundenkommunikation abzudecken und zu perfektionieren.
Was haben wir noch für uns mitgenommen? Das von uns entwickelte Chameleon-System steht den genannten E-Commerce-Frameworks von Skayle, Stryker oder novomind in Funktionalität in nichts nach und zählt definitiv zu den aktuellen Underdogs, der All-in-One-Shop-Systeme.
Sie können uns auf der DMEXCO - DIGITAL MARKETING EXPOSITION & CONFERENCE | KÖLN am 21.09. - 22.09.2022 kennenlernen. Wir freuen uns auf das Networken! Natürlich freuen wir uns auch darüber, wenn wir Sie und Ihr Unternehmen vorher schon kennenlernen.