Hinweis zur Aktualität
Dieser Artikel enthält die Jahreszahl 2022 im Titel
Wir möchten euch darauf hinweisen, dass wir derzeit daran arbeiten, zeitnah aktualisierte Versionen für das Jahr 2023 zu veröffentlichen. Obwohl die vorhandenen Informationen nicht gänzlich veraltet sind, werden die neuen Artikel euch mit den neuesten Entwicklungen versorgen. Wir werden dann hier darauf verlinken, sobald dieser online ist. Vielen Dank für euer Verständnis und eure Geduld!
SEO Trends & Best-Practices 2022
In diesem Artikel erhalten Sie Informationen über aktuelle SEO Trends, Best-Practice-Beispiele sowie mögliche zukünftige SEO-relevante Entwicklungen. Nach dem Lesen dieses Artikels kennen Sie die wirkungsvollsten SEO-Stellschrauben, mit denen Sie Ihre Website SEO-optimieren sowie Kunden gezielter ansprechen können. Am Ende des Artikels können Sie einen Blick auf zukünftige Entwicklungen werfen.
WIESO SIE AKTIV SEO BETREIBEN SOLLTEN
Fun? Fact!: Mehr als 50 % der Google-Suchen endeten 2020 in Deutschland nicht mehr in einem Klick. Dies hängt vor allem mit Rich bzw. Featured Snippets zusammen, die den Suchenden direkt die Antwort auf der Google-Suchseite anzeigen. Um eine hohe Conversion Rate zu erzielen, wird ein guter Content immer wichtiger.
Fun! Fact?: Es gibt ungefähr 200 Rankingfaktoren. Für diese gibt es nach einer Aussage von Matt Cutts 50 Variationen. Das sind in Summe ca. 10.000 Stellschrauben, an denen man für seine SEO-Optimierung drehen kann. Hierfür gibt es keine konkreten Zahlen. Google hält sich hier recht verschlossen.
Es gibt zum Glück Best-Practice-Tipps von Google und viel SEO-Erfahrung. Die Zusammenfassung davon, gewürzt mit unseren Best-Practice-Beispielen, möchten wir mit Ihnen teilen. Aktuell werden von uns folgende Rankingfaktoren identifiziert. Über diese werden wir Sie im folgenden Artikel informieren :).
Wer Angst um die Zukunft von SEO hat, den können wir beruhigen. Laut einem Tweet von John Müller “SEO will never die…”, wird SEO immer ein Thema bleiben.
BEST-PRACTICE & SEO-STELLSCHRAUBEN
1. ZIELGRUPPE & CONTENT
An wen muss ich meinen Content richten? Ihr Content richtet sich an Menschen, die auf der Suche nach Informationen sind. Die Wissensdefizite der Menschen sollen möglichst schnell und einfach geklärt werden. Der Mensch ist faul und ein Gewohnheitstier, das sich daran gewöhnt hat, über das Internet schnell und einfach an die gewünschten Informationen zu kommen. Da Google die bestmögliche Sucherfahrung gewährleisten möchte, prüft Google den Content Ihrer Website genau.
Content | Best-Practice Kreieren Sie informativen, gut verständlichen, hochwertigen sowie umfänglichen Content für Mensch und für Google. Achten Sie auf die Formatierung mit viel Absätzen und reichlich Zwischenüberschriften sowie Points oder Bullets. Machen Sie vor dem Schreiben eine gründliche Keyword- sowie eine inhaltliche Recherche.
2. EAT-KRITERIEN
Was sind EAT-Kriterien? Die EAT-Kriterien stehen für Algorithmen, mit denen Google Ihre Website und Ihren Content bewertet. E-A-T steht für Expertise, Authority (Autorität) und Trustworthiness (Vertrauenswürdigkeit). Gute EAT-Werte verbessern Ihr Google-Ranking. In diese Bewertung fließen nicht nur Informationen, die Google über Ihre Website crawlt, sondern auch Informationen zu Ihrem Social-Media-Content ein. Es werden alle Verlinkungen und Erwähnungen zu Ihrer Website und Ihren Content ausgewertet. Die drei Kriterien besitzen fließende Übergänge und sind in Ihren Zuschreibungen nicht klar abgrenzbar.
- Expertise: Ihr Content wird anhand von Korrektheit, Originalität sowie Informationscharakter bewertet. Kopierter oder nur leicht abgeänderter Content wird von Google bestraft.
- Autorität: Autorität bezeichnet in diesem Kontext einen Zustand der Marktmacht. Google sucht Erwähnungen Ihres Unternehmens auf anderen Webseiten und stuft dementsprechend Ihre Reputation ein. Hierzu gehören Bewertungen auf unterschiedlichen Marktplätzen. Ihre mediale Reputation ist für Google sehr wichtig! Je höher die Autorität der Webseiten ist, auf denen Sie verlinkt sind, desto höher wird Ihre Reputation.
- Vertrauenswürdigkeit: Hier geht es ebenfalls um Ihren Online-Auftritt. Weckt dieser bei Google und den Besuchern vertrauen? Überlegen Sie mal, welche Webseite Sie besonders vertrauenswürdig finden und woran dies liegt. Richtig! Das Sprachniveau: Grammatik, Rechtschreibung, Satzbau sowie der Wortschatz spielen eine wichtige Rolle. Auch unrealistische Versprechen oder hastig, ohne System zusammengewürfelter Content kann misstrauen erzeugen.
E-A-T | Best-Practice
- 1. Expertise: Erstelle deinen Content selbst, überprüfe und korrigiere ihn genau. Achte auf verlässliche Quellen. Sollten Sie YMYL-Webseiten (YourMoney-YourLife) betreiben, ist dies besonders relevant.
- 2. Autorität: Erstellen Sie guten, korrekten sowie informativen Content, der von anderen weitergeleitet sowie empfohlen wird. Achten Sie auf korrekte, wenn möglich wissenschaftliche valide Quellen. Vernetzen Sie sich über Social-Media-Kanäle mit anderen Autoritäten wie Journalisten oder andere Unternehmen.
- 3. Vertrauenswürdigkeit: Achten Sie auf korrekte Inhalte: Grammatik, Rechtschreibung, Satzbau und ein systematischer, optisch ansprechender Textaufbau sind wichtig.
Dieser Wert zeigt alle spontanen Layoutverschiebungen nach dem Ladevorgang an. Im Idealfall wird Ihnen ein CLS-Wert von 0,1 oder weniger angezeigt.
Mit diesem Wert wird die Ladegeschwindigkeit Ihrer Website gemessen – im Optimalfall dauert dieser Ladevorgang nicht länger als 2,5 Sekunden.
Diese Kennzahl gibt die Reaktionszeit zwischen Nutzer und Browser wieder.
Core-Web-Vital | Best-Practice
- Ladevorgang der Seite (LCP): Bilddateien optimieren (WebP-Dateien), externe Ressourcen vorverbinden (Cache - Prefetching), entferne überflüssiges HTML, CSS oder JavaScript, lade JavaScript-Dateien, die nicht für den direkten Seitenaufbau wichtig sind, später (Lazy Loading), komprimiere deinen CSS-Code durch Minifying und halte deinen Server auf dem neuesten Stand.
- Interaktivität der Seite (FID): Reduziere unnötige Elemente von Drittanbietern (Plugins, Skripte und sonstige Anwendungen), verkürze die JavaScript-Ausführungszeit, halte die Anfragenanzahl sowie Übertragungsgrößen gering.
- Visuelle Stabilität (CLS): Vermeide GIFs oder Animationen im oberen Seitenbereich, hinterlege zu Bilder, Videos, Anzeigen etc. immer Meta-Tags. Achte auf “Lazy Loading”. Hinterlege Width- & Height-Attribute, vermeide FOIT/FOUT-Effekte beim Einbetten von Webschriften durch die Angabe “swap” bei der CSS-Anweisung “font-display”.
4. PAGE EXPERIENCE
Was wird unter Page Experience verstanden? Unter dem Page-Experience-Signal werden unterschiedliche Werte zusammengefasst, die die Core-Web-Vital-Kriterien sowie UX-Signale kombinieren. Das heißt, es wird nicht nur gemessen, wie die Seite auf Grundlage von LCP, FID & CLS performt, sondern auch wie der Nutzer mit den Website-Inhalten und der Website-Struktur interagiert.
- 1. HTTPS-Security: Bleibt weiterhin wichtig - Sie sollten also auf das kleine Schloss in der Browserleiste setzen. In Zukunft soll für Google Chrome HTTPS-First gelten. Es werden entsprechend zuerst die HTTPS-Seiten geladen. Existiert diese nicht, wird erst in einem zweiten Schritt die HTTP-Variante geladen. Jeder unnötige Schritt kostet Performance.
- 2. Safe-Browsing: Safe-Browsing ist kein Rankingfaktor mehr!
- 3. Mobile-Friendliness: Ihre Website sollte unbedingt responsiv eingerichtet sein, falls nicht, straft Google dies ab. Das ist wenig überraschend, da bis 2025 voraussichtlich rund 73% der Internetnutzer ihr Smartphone verwenden werden, um in das World Wide Web zu gelangen.
- 4. Intrusive Interstitial: Nervige Pop-Ups, Banner sowie Overlays, die den Leseprozess des Nutzers stören, werden abgestraft. Wobei diese Strafe eher zu den “softer negative ranking faktors” zählt. Ob Sie abgestraft wurden oder nicht, lässt sich nicht herausfinden.
Weitere nützliche Informationen zum Thema UX: Unter Page Experience fällt auch die gesamte UX - also auch Ihre Customer Journey. Diese sollte für den Nutzer möglichst angenehm gestaltet werden. Stecken Sie viel Liebe in Ihren Online-Auftritt. Machen Sie Ihn schick und ansprechend. Verwenden Sie hierfür Microcopy. Unter Microcopy versteht man kurze verbale Hinweise oder Beschriftunge, die den User unterstützen und zu bestimmten Aktionen motivieren. Sie begleiten die Kund:innen durch die Website und geben ihnen Rückmeldungen. Verwenden Sie Microcopy beispielsweise als Wegweiser, benutzen Sie Suchleisten mit Filtermöglichkeiten und Suchvorschlägen. Begleiten Sie Ihre Kund:innen und bieten Sie ihnen Hilfe an, beispielsweise in Form einer Größenberatung für T-Shirts. Schreiben Sie zu Ihren Produkten kurze Teaser, zum Beispiel über besonders nachhaltige Jeans und verlinken Sie in diesem Text einen Blogbeitrag über die Herstellungsbedingungen und die Wertschöpfungskette.
5. FEATURED SNIPPETS:
Was sind Featured Snippets? Featured Snippets oder auch “hervorgehobene Snippets” sind Textschnipsel, die in der Suchmaschine auftauchen und unsere Fragen meistens exakt beantworten können. Suchen Sie beispielsweise nach einem Kuchenrezept, wird Ihnen dieses sofort in der Suchmaschine angezeigt. Der Nutzer bleibt hierdurch im GoogleVersum und muss keine externe Website mehr besuchen, dies spart Zeit. Ihnen geht hierdurch möglicherweise ein Klick verloren. Wie Sie oben bereits gelesen haben, hängt die aktuell hohe “Zero-Click-Rate” mit den Snippets zusammen. Neben den eben beschriebenen Text-Snippets gibt es noch Bild-, Tabellen-, sowie Video-Snippets. Auch die Antworten auf gesprochene Fragen werden über diese Snippets erstellt. Wessen Snippets bei Google-Suchen auftauchen, darf sich über Prestige freuen.
Know Simple - schreiben Sie präzise, korrekte sowie umfängliche Antworten oder eine kurze Liste oder Tabellen, die auf dem Bildschirm eines Mobiltelefons Platz haben.
EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT
Mit welchen neuen Entwicklungen und Herausforderungen kann ich in den nächsten Monaten und im Jahr 2022 rechnen?
Cookie Änderungen
2020 kündigte Google an, Drittanbieter-Cookies vor dem Jahr 2022 zu stoppen. Erstanbieter-Cookies werden weiterhin funktionieren. Auch diese benötigen für eine DSGVO-konforme Website in den meisten Fällen eine Zustimmung. Ausnahme bilden Cookies, die für den grundlegenden Betrieb unbedingt erforderlich sind. Google möchte damit seinem Ziel der “Privacy-Sandbox” einen Schritt näher kommen.
Googles Cookie Alternative
“Federated Learning of Cohorts” (FLoC) verfolgen die Surf-Historie auf dem Endgerät des Nutzers. Die gesammelten Daten sollen nicht an Google oder externe Parteien gelangen. Direkt auf dem Gerät werden die Nutzer bereits in eine passende Kohorte eingeteilt und diese Kohortenzugehörigkeit wird dann an Google weitergeleitet. In diesen Kohorten sind Sie unter der Masse anderer Nutzer nicht identifizierbar. Andererseits sind die Kohorten klein genug, um Werbewilligen noch zielgenaue Gruppen bieten zu können. Laut Google schafft es FLoC genauso gut, kaufbereite Nutzer anzusprechen wie individuelle Anzeigen. Die Konkurrenz von Google bietet das in ihrem Browser nicht an - was ein klarer Wettbewerbsvorteil für Google ist. Für das Google Betriebssystem Android gilt dies nicht. Android-Nutzer erhalten nach wie vor individuelle Werbeanzeigen.
Update MUM:
Google möchte in Zukunft das Sucherlebnis multimedialer gestalten. Dazu wurde das Multitask Unified Model - kurz MUM - entwickelt. MUM ist eine KI, die Sprache verstehen sowie generieren kann. Multimedial bedeutet in diesem Sinne, dass MUM Bilder sowie künftig auch Video- und Audiodateien verstehen kann. Die ersten Updates hierfür dürfen wir schon demnächst (Q4 2021 - Q1 2022) erwarten. Außerdem sollen Suchanfragen kombinierbar werden - wer zum Beispiel Ersatzteile für kaputte Fahrradkomponenten sucht und nicht weiß, wie diese Komponenten heißen, kann dies via Google Lens fotografieren sowie zusätzlich eine Anfrage wie “wie heißt dieses Teil” in die Suchleiste eintippen. Google spielt anschließend unterschiedliche passende Ergebnisse aus, zum Beispiel Reparaturvideos oder eine Shopping-Seite mit den gesuchten Komponenten. Ebenso soll dem Nutzer die Informationsquelle transparenter ausgespielt werden. Hierfür ergänzt Google die SERPs (Search-Engine-Result-Pages) mit den Quellen der Herausgeber. Dazu sollen “Über Uns”-Seiten, das Impressum oder Bewertungen von der entsprechenden Ur-Seite verwendet werden.
Durch MUM erhält Video- sowie Voice-Content für die Suchmaschinenoptimierung zukünftig eine größere Bedeutung für Ihre Online-Content-Palette. Stellen Sie beispielsweise Videos auf Youtube.
Allgemein wird in Zukunft künstliche Intelligenz eine immer größere Rolle spielen und über Machine Learning eigene Ranking-Faktoren aus dem Such- und Klickverhalten der Nutzer generieren. Die Ranking-Faktoren waren stets im Wandel und werden es immer sein.
Für das nächste Jahr werden die Web-Core-Vitals, die EAT-Kriterien, die Page-Experience sowie die inhaltliche Qualität der Seiten wichtig bleiben. Hierfür können Sie sich zunächst auf die aktuellen Best-Practice-Beispiele verlassen. Diese werden sich nicht über Nacht oder innerhalb weniger Wochen tiefgreifend verändern.
Herausforderungen für Google im Jahr 2022
Unter dem Decknamen “Jedi Blue” haben sich die beiden Tech-Riesen Google und Facebook abgesprochen. Die Absprachen richteten sich gegen Apples App Tracking Transparency. Daher haben die beiden nun eine Kartellklage am Hals, die es in sich hat. In der Anklageschrift wird Google und Facebook vorgeworfen, ihre Marktmacht zu missbrauchen, indem sie geheime unlautere Absprachen getroffen haben und ihre Marktmacht somit ausbauen. Wie das Ganze ausgeht und welche Auswirkungen dies auf SEO haben wird, werden wir im Laufe des nächsten Jahres erfahren.