Wie Sie Ihre Hosting-Betriebskosten drastisch senken können: “Cloud Repatriation”, oder wie man erfolgreich aus allen Wolken fallen kann.

  • Maximilian Heinrich
  • 03.07.2024

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TL;DR

Cloud-Computing-Angebote einschlägiger Hyperscaler wie Amazon AWS, Microsoft Azure oder Google Compute Cloud versprechen einfachen, sicheren und kostensparenden Betrieb Ihrer Anwendungen. Ob das stimmt, oder das Gegenteil der Fall ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die Entscheider sorgfältig beleuchten müssen, um potenziell unnötige Millionenausgaben von Ihren Unternehmen abzuwenden. Wie das geht, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Vor- und Nachteil: Cloud Hosting und der Cloud Repatration Trend

Seien wir mal ehrlich: Marketingtechnisch macht Amazon, Microsoft und Google niemand etwas vor. Selbstredend bekommen diese Konzerne auch hochkomplexe und erklärungsbedürftige Produkte wie eine IaaS (InfrastructureAsAService) Cloud-Plattform erfolgreich verkauft, wie geschnitten Brot:

Unzählige Kalkulatoren und Whitepapers beweisen potenziellen Interessenten eindrücklich und offenkundig erfolgreich, warum ein Hosting in der Cloud besser, schneller, sicherer und vor allem auch günstiger sei, vor allem weil man ja so viel Personalkosten durch managed Services einsparen würde.

Aber stimmt das auch? Unser Unternehmen, die Esono AG ist seit nunmehr 24 Jahren am Markt und hat bereits 2007 als Pionier in diesem Bereich die ersten Cloudangebote für seine Kunden eingesetzt – immer dort, wo es eben Sinn ergeben hat. Seit dieser Zeit hat es den beispiellosen Erfolgskurs der Cloud begleitet und dabei gute wie schlechte Entwicklungen dieser Branche beobachtet.

Beispiel für gute Entwicklung: Cloudanbieter bieten über Zeit immer mehr und damit eben erheblich skalierbare Compute-Power an. Die Menge an Leistung, die man bei Bedarf abrufen kann, ist inzwischen enorm und bietet Möglichkeiten, die vor wenigen Jahren einfach nicht existiert haben. Viele fully managed Services bekannter Datenbanken wie MySQL, Opensearch und co. bis zu kompletten Kubernetes-Control-Planes und -Worker-Farmen erlauben einen schnellen Einstieg in anbieterunabhängiges Workload-Management.

Beispiel für schlechte, aber irgendwo auch verständliche Entwicklung: Die großen Hyperscaler, allen voran AWS und Azure, setzen alles, aber auch wirklich alles daran, ihre Kunden an anbieterspezifische managed-Services zu binden, die zunächst eine unersetzbare Abhängigkeit schaffen und dann auf Dauer u.U. kostenintensiv werden. Aus Sicht eines Cloudanbieters ergibt das natürlich Sinn. Ich würde an deren Stelle das Gleiche tun. Aus Nutzersicht würde ich davon allerdings dringend abraten, außer, es gibt einen triftigen Grund, sich bewusst in diese Abhängigkeit zu begeben, den es natürlich geben kann.

Diese Vor- und Nachteile erkennen immer mehr Nutzer und der daraus resultierende Trend ist das, was im Englischen nun als “Cloud Repatriation” bezeichnet wird: den Umzug, zurück aus der Cloud auf klassische Rechenzentren oder On-Premise-Lösung, also das vermeintlich klassische Betreiben von Workloads auf den eigenen Servern in House.

Wieso gibt es den Cloud Repatration Trend überhaupt? Gut, dass Sie fragen!

Da gibt es mehrere Gründe, hier nur ein paar entscheidende:

  • Wer sich, wie oben beschrieben, nicht in eine Anbieterabhängigkeit begeben hat, sondern entweder auf klassische Lösungen wie den reinen Betrieb virtueller Server beschränkt hat, oder bewusst auf eine moderne, aber eben anbieterunabhängige Lösung wie Kubernetes für den Betrieb seiner Workloads gesetzt hat, kann jetzt ausgabentechnisch den Rotstift ansetzen. Preise werden also nicht mehr nur zwischen den Hyperscalern untereinander verglichen, sondern auch mit denen klassischer Rechenzentren. Und die sind billiger. Viel billiger. Ein Kostenunterschied von 1:10 oder mehr sind je nach eingesetztem Service möglich. Es geht hier also nicht um eine Kostenreduktion von ein paar Prozentpunkten, sondern um signifikante Teile der entsprechenden Ausgabenblöcke.

  • Die Verantwortung für einen redundanten und hochverfügbaren Betrieb hat sich in den vergangenen Jahren verschoben, weg von guter Enterprise-Hardware, die eben selten ausfällt, hin zu guter Enterprise-Software, wie Kubernetes, die mit Hardware-Ausfällen in einem Cluster umgehen kann. Das bedeutet ganz klar: Der Anspruch an die Hardwarequalität kann abnehmen, ohne den Anspruch an das SLA reduzieren zu müssen. Das ist eine einfache, aber kostentechnisch absolut entscheidende Erkenntnis - eben der klassische Gamechanger.

  • Die von Cloudanbietern angeführte Behauptung, man spare sich dank der managed Services in der Cloud einen Großteil der Personalkosten für IT und Management ist meiner persönlichen Meinung nach, zumindest inzwischen, nicht mehr korrekt: Systeme wie AWS’ CDK in Verbindung mit den empfohlenen Design-Patterns sind extrem komplex und die Lernkurve übersteigt die eines Systems wie Kubernetes oft um ein Vielfaches. Die personellen Ressourcen im Unternehmen, die für das Verstehen, für das Mithalten mit der stetigen Entwicklung und für das Anwenden cloudspezifischer Infrastrukturkomponenten gebunden werden, ist erheblich.

  • Der anfängliche Hype um die Cloud ist schon länger abgeflacht und immer mehr Entscheider verstehen nun den Satz, den die IT-Abteilung “schon damals” abschätzig verlauten ließ, nämlich: “Die Cloud ist auch nur anderer Leute Computer”. Alles, was darüber drastisch hinausgeht, schafft Abhängigkeiten, die viele Nutzer bewusst vermeiden.

  • Inzwischen traut sich auch die Controllingabteilung, mal nachzurechnen, was da eigentlich genau getrieben wird und warum, und ob das alles so seine Richtigkeit hat und fragt zwangsläufig nach Kostenoptimierungspotenzialen.

Beiträge über Cloud Repatriation häufen sich. Hier möchte ich nur auf einen Artikel der BBC verweisen: https://www.bbc.com/news/articles/cd114lllyp6o , der jedoch exemplarisch für viele steht.

Fazit

Die Cloud hatte, hat und wird ihre Daseinsberechtigung haben:

  • Sie ist und bleibt das Mittel der Wahl, um schwer oder nicht kalkulierbare Workloads mit drastischen Leistungsspitzen zu adressieren.

  • Sie kann schlicht aus Compliance-Gründen die sinnvollste Wahl für eine Lösung darstellen

  • Für viele, nicht lastintensive Test-Workloads stellt sie oft die beste und sinnvollste Umgebung dar

  • Und vieles mehr.

Workloads, die jedoch einen relativ klar fassbaren und vor allem hohen Leistungsbedarf haben, sind inzwischen in “klassischen” Betriebsszenarien oft wieder besser aufgehoben und bergen immense Kostenvorteile.

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  • Dokumentation der Einsparpotenziale
  • Kostenschätzung für die Nutzung dieser Einsparpotenziale z. B. durch Umzug der bestehenden Lösung oder Teilen davon auf andere Umgebungen
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  • Mehr als 20 Jahre Erfahrung beim Betrieb anspruchsvoller HA-Workloads

Autor*in: Heinrich, Maximilian